Tipps um die Färbung der Hennapaste zu verbessern

Auch ich habe einiges an Versuchen unternommen, um eine kräftigere Färbung meiner Mehndis zu erzielen und möchte daher meine Erfahrungen hier teilen. Du kannst im Vorfeld sogar selbst mithelfen, dass das Henna möglichst schön wird und du lange daran Freude hast!


1. Die richtige Körperstelle wählen

Wähle eine Körperstelle für dein Tattoo, das die Farbe gut annimmt. Besonders geeignet sind Hände und Füße! (siehe Punkt 1, Färbefaktoren)

2. Dicke Hautpartien sind besser als dünne Hautpartien

Je mehr Hautschichten, desto tiefer kann die Farbe eindringen und desto länger dauert es, bis sie abgestoßen wird und das Henna verblasst. Peelings vor und nach dem Hennaauftrag also unbedingt vermeiden!

3.Hennapaste mit ätherischen Ölen verwenden

Ätherische Öle wie Teebaumöl, Cajeput und Eukalyptus wirken wie ein Katalysator für die färbende Wirkung des Henna. Bei Unverträglichkeiten gegen einzelne Öle können Alternativen verwendet werden. Aber vorsicht: nicht jedes ätherische Öl eignet sich für Hennapaste! Piment- und Nelkenöl gelten als eine eher schlechte Wahl, da sie die Haut zu stark reizen können.

4. Hennapaste mit Zitrussäften verwenden

Ähnlich wie die ätherischen Öle fungieren auch säurehaltige Substanzen wie Zitronen- oder Limettensaft in der Hennapaste als echter Farb-Booster. Bei Allergien auf Zitrusfrüchte kann auch starker schwarzer Tee verwendet werden, der eine ähnliche, wenn auch nicht ganz so ausgeprägte Wirkung besitzt. Auch Essig funktioniert, allerdings riecht die Hennapaste dann nicht mehr ganz so angenehm.

5. Hennamotiv feucht halten

Je länger die Hennapaste auf der Haut leicht feucht bleibt, desto länger kann sie einwirken (siehe Punkt 3, Färbefaktoren) Dafür bietet es sich an, eine Mischung aus Zitronensaft, Zucker und Wasser anzurühren und vorsichtig mit einem Wattebausch auf das Hennatattoo aufzutragen. Die Zitrone verstärkt die Färbewirkung und das Zuckerwasser sorgt dafür, dass die Paste nicht austrocknet.

 

Bitte erst auftupfen, wenn das Hennatattoo einmal durchgetrocknet ist, sonst besteht Gefahr, dass man das Muster verschmiert. Auch sollte es nicht so nass sein, dass es heruntertropft, denn dann besteht Gefahr, dass das Motiv verläuft. Leichtes Anfeuchten genügt völlig und kann immer dann wiederholt werden, wenn die Paste wieder trocken geworden ist.

6. Hennamotiv warm halten

Es hilft sehr bei der Färbewirkung, die Hautstelle mit der Hennapaste warmzuhalten. Die mit Zitronen-Zuckerwasser "festgeklebte" Paste kann zum Beispiel einige Minuten über/an eine Wärmequelle gehalten werden (z.B. Heizung, Herdplatte) und anschließend wieder mit Zitronen-Zuckerwasser betupft werden. Diese Prozedur kann man so oft wiederholen, wie man möchte, 2-3 mal dürften jedoch genügen.

7. Über Nacht einwirken lassen

Abends ist die beste Zeit für eine Hennabemalung. Denn wenn man sich entscheidet, die Paste über Nacht einwirken zu lassen, kann man viele der genannten Tipps auf einfache Weise miteinander verbinden. Und so geht man vor:

 

Wenn die Paste oder das Zitronen-Zuckerwasser auf der Paste getrocknet ist, wird das Hennamotiv vollständig mit Wattepads abgedeckt. Einige Lagen Toilettenpapier funktionieren zur Not auch. Dann wickelt man das so abgedeckte Motiv eng mit Frischhaltefolie ein und fixiert diese an der Haut (z.B. mit Klebestreifen). Anschließend kann man noch eine Lage Stoff, wie einen Wollschal oder eine Soche über das Motiv ziehen und sich zu Bett legen.

 

Klingt merkwürdig, aber ich aber auf diese Weise schon die schönsten und dunkeltsten Ergebnisse meiner Hennatattoos erzielen können! Der Sinn dahinter ist, dass die Haut unter der Frischhaltefolie leicht anfängt zu transpirieren und dadurch die Hennapaste die ganze Nacht leicht feucht gehalten wird. Die Wattepads verhindern ein Verlaufen des Motivs und der drübergezogene Stoff sorgt für zusätzliche Wärme. 

8. Abrubbeln statt Abwaschen

Jetzt kommt der Teil, den viele etwas eklig finden:

Am nächsten Morgen (bzw. nach mindestens 4-6 Stunden Einwirkzeit) kann die Paste komplett abgerubbelt werden. Wenn sie an manchen Stellen etwas fester klebt, kannst auch ein stumpfes Hilfsmittel wie ein Plastiklöffel oder ein stumpfes Buttermesser zum vorsichtigen Abschaben zu Hilfe genommen werden. Ist das Gröbste erstmal ab, nimm etwas parfümfreies Öl zum Entfernen der zuckrigen Überreste (es geht z.B. auch Babyöl oder Olivenöl). Achte darauf, dass möglichst kein Wasser beim Entfernen der Paste verwendet wird!

9. Lass deinem Hennatattoo etwas Zeit

Das Hennamotiv wird jetzt noch sehr hell sein. Die vollständige Dunkelheit hat es erst nach etwa einem Tag erreicht, weil die Farbpigmente an der Luft oxidieren. Aus genau diesem Grund sollte ab jetzt für 24 Stunden so wenig Wasser wie möglich an das Motiv gelangen, da dieses den Nachdunklungsprozess stören würde. Wer das dringende Bedürfnis hat, sich die Hände zu waschen, kann stattdessen versuchen, sich die Hände mit Creme oder Öl statt mit Wasser zu reinigen und anschließend mit einem Küchentuch zu trocknen.

10. Tupfen statt reiben

Wenn es dann doch irgendwann ans Waschen geht, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass man auf dem Motiv nicht herumreibt. Mit dem Handtuch also nur trocken tupfen. Das Henna lebt nur so lange, wie die obersten Hautschichten nicht abgestoßen werden. Mit jeder Hautschicht die sich erneuert, wird das Hennamotiv heller und verblasst schließlich.

11. Reste des Hennatattoos schneller loswerden

Trotz aller Tipps, wie man das Hennatattoo so lange wie möglich erhält, wird irgendwann vielleicht der Zeitpunkt kommen, wo du die hellgewordenen und nur noch bruchstückhaft sichtbaren Überreste Deines Hennamotivs schneller aus Deiner Haut haben möchtest. Dabei hilft dir alles, was es vorher zu vermeiden galt: aufweichende Seifenlösungen, Peelings, exfolierende Cremes, Desinfektionsmittel... also alles, was den Hauterneuerungsprozess unterstützt und die Abstoßung der oberen Hautschichten beschleunigt.

 

Ausprobieren kannst du ein selbstgemachtes Peeling aus Salz und Olivenöl. Mit einem Wattebausch auf das Tattoo aufgetragen, kannst du es so Schicht für Schicht aufweichen, bis es schließlich nicht mehr zu sehen ist. Mit einem ganz frischen Hennatattoo funktioniert diese Methode aber nur bedingt - da heißt es abwarten!