Faktoren der Henna-Färbung

Oft höre ich, dass das Henna nicht so dunkel geworden ist wie man es sich erhofft hat. Die Dunkelheit des Ergebnisses ist von mehreren Faktoren abhängig. Im folgenden eine Auflistung über die mir bekannten Ursachen für eine schlechte Färbewirkung.


1. Die Stelle, an der es aufgebracht wird

Die Erfahrungswerte zeigen, dass man die dunkelsten Ergebnisse auf den Handinnenflächen und den Fußsohlen erhält. Hier kann es durchaus schon mal vorkommen, dass das Henna tatsächlich so dunkel wird, dass es dunkelbraun bis fast schwarz aussieht. Die zweitdunkelsten Stellen sind die Außenseiten der Finger und der Zehen sowie die Handaußenflächen und Oberseiten der Füße. Hier hat das Henna eine rötlich bis bräunliche Färbung.

 

Meine Erfahrung ist: Je weiter man von den Gliedmaßen weggeht, desto heller wird das Henna. Ein Hennatattoo auf der Brust oder dem Oberarm zum Beispiel wird meist nur dunkelorange bis rötlich.

2. Die Frische der Paste

Je frischer das Henna, desto stärker die Färbewirkung. Am besten frisch vom Strauch zu Paste verarbeiten. Absolut frisches Henna ist hierzulande allerdings schwer zu bekommen, da allein der Weg des Imports schon ein paar Wochen dauern kann. Das gilt sowohl für fertig angerührte Mischungen, als auch für Hennapulver. Deshalb ist es leider auch nahezu unmöglich, dieselben Ergebnisse in der Färbewirkung zu erzielen, wie wenn man vor Ort in Indien ist. Das ist unter anderem der Grund Aber keine Sorge, mit der Hennapulver aus der aktuellen Ernte, der richtigen Mischung und ein paar Tricks bekommt man auch so sehr schöne dunkle Resultate hin!

3. Die Trocknungsdauer

Geduld ist das Zauberwort. Ein wesentlicher Faktor für die Färbewirkung ist die Einwirkzeit der aufgebrachten Hennapaste. Dabei sollte sie möglichst lange auf der Haut bleiben und gut feucht gehalten werden, denn nur so können die Gerbstoffe in die oberen Hautschichten eindringen. Für ein optimales Ergebnis sind das absolute Minimum 4-6 Stunden Trocknungszeit, besser noch über Nacht!

4. Wärme

Ebenfalls extrem wichtig ist Wärme in der Einwirkphase. Besonders gut werden Hennatattoos daher in den ohnehin wärmeren Sommermonaten. Besonders ungünstig ist der Färbefaktor Wärme natürlich für Leute wie mich, die zu fast jeder Jahreszeit kalte Hände und Füße haben. Es also von Vorteil schon bei der Bemalung für eine warme Umgebungstemperatur zu sorgen. Auch mit schwitzigen Händen und Füßen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, da diese durch den Schweiß oft kalt sind und der Schweiß sich wie eine Schutzschicht um die Haut zu legen scheint, durch welche die Paste nicht gut hindurchdringen kann.

5. Genetisch bedingte Faktoren

Bei allen physikalisch erkärbaren Bedingungen für eine gute Färbewirkung des Hennas gibt es leider auch noch erblich oder genetisch bedingte Faktoren zu beachten. Bei der Verwendung ein und derselben Hennapaste, aufgetragen und getrocknet zu den gleichen Bedingungen, habe ich schon sehr unterschiedliche Ergebnisse bei den bemalten Personen erlebt. Gleiches gilt für die Haltbarkeit zu ähnlichen Wasch- und Pflegebedingungen. Ich kann mir dieses Ergebnis nicht anders erklären, als dass die Haut mancher Menschen die Farbe besser aufnimmt als andere. Auch die Geschwindigkeit des Hauterneuerungsprozesses selbst scheint dabei eine Rolle zu spielen.