Was ist Henna?

Die lateinische Bezeichnung der Hennapflanze ist Lawsonia inermis und es handelt sich hierbei um ein Strauchgewächs. Der Hennastrauch, manchmal auch als Cypernstrauch bezeichnet, kann bis zu 8m groß werden! Seine Blüten duften stark und haben Ihre Hauptblütezeit im Oktober - November. Hennablüten werden gerne in Parfüms verwendet! Zum Färben benutzt man allerdings nur die Blätter.


Wie funktioniert Henna?

Henna allein färbt erstmal garnicht. In den Blättern der Hennapflanze aber befinden sich die Glycoside Hennosid A, B oder C. Beim Kontakt mit der Haut werden durch dessen Proteinverbindungen die Glycoside zum Farbstoff Lawson umgewandelt, der den färbenden Effekt herbeiführt.

 

Henna zählt zu den sogenannten Oxidationsfarbstoffen. Das ist auch der Grund, warum die Farbstoffe auf der Haut in den ersten 24 Stunden nach dem Entfernen der Hennapaste an der Luft so stark nachdunkeln. Die eigentliche Färbung findet aber nur in den oberen Hautschichten statt. Wenn diese sich erneuern, verblasst also auch das Henna.

 

Ein natürliches Hennatattoo hält bis zu 4 Wochen, wobei es am Ende nur noch ganz blass ist. Die dunkelste Phase des Tattoos hält je nachdem wie gut man es pflegt und an welcher Stelle es sich befindet zwischen 4 - 8 Tagen.


Schwarzes, buntes und weißes Henna

Immer wieder hört man von abenteuerlichen Hennavarianten in bunten Farben oder gar schwarzem Henna, das gefährliche Substanzen enthält, die die Haut dauerhaft schädigen können. Viele dieser schwarzen "Henna"sorten enthalten eine Menge Chemikalien wie PPD und enthalten nur noch wenig von dem eigentlichen, naturbelassenen Henna. Gleiches gilt für sogenanntes Fast Dye Henna, das sofortige Farbresulate liefert.

 

Neben Lawsonia Inermis (Henna) gibt es allerdings tatsächlich noch eine andere Pflanze, die eine ähnliche Färbewirkung hat und zur naturnahen Bemalung verwendet wird: Jagua.

Ähnlich wie Henna im asiatischen Raum, werden die Früchte dieser in Südamerika beheimateten Pflanze von den indigenen Völkern seit hunderten von Jahren zur Körperbemalung genutzt. Die Bemalung mit Jagua Gel funktioniert dabei ebenfalls ähnlich wie bei Henna: Eine gelartige Paste wird mit Tuben oder Pinseln auf die Haut aufgebracht und wirkt dort für einige Zeit ein, bevor sie abgewaschen wird. Das Resultat ist eine dunkelblaue bis blauschwarze Färbung der Haut, die optisch an Tattoos oder blaue Tinte erinnert. Ganz neu gibt es auch Mischungen aus Jagua und Henna, die sich farblich gegenseitig intensivieren, genannt: Hengua. Die Bemalung mit Jagua und Hengua wird daher als sicher eingestuft.

 

Vielleicht hast du auch schon mal weißes Henna gesehen. Bei dieser Form der Bemalung handelt es sich ebenfalls nicht um Henna, sondern um eine Paste, die aus weißer Bodypainting-Farbe hergestellt wird. Diese Form der Bemalung gilt ebenfalls als sicher, da die verwendeten Farben speziell für die Verwendung auf der Haut konzipiert sind. Aus natürlichen Inhaltsstoffen sind diese jedoch nicht und können bei empfindlichen Menschen daher trotzdem allergische Reaktionen hervorrufen. Es handelt sich bei dieser Form der Bemalung aber keinesfalls um eine Bleichung der Haut! Im Unterschied zu Henna und Jagua verbleibt die Paste nach der Bemalung auf der Haut und färbt diese nicht. Daher ist weißes Henna auch nicht so haltbar wie Naturhenna und hält nur 3-5 Tage.

 

Merken sollte man sich also, dass echtes naturbelassenes Henna immer nur eine Färbung hervorrufen kann:

Rot bis Rotbraun.


Woran erkenne ich naturbelassenes Henna?

Es gibt ein paar Hinweise, woran man erkennen kann, ob es sich um natürliche Hennapaste handelt:

 

 

Farbe der Hennapaste

Natürliches Henna sieht beim Auftragen grünlich bis bräunlich aus und trocknet zu einer dunkelbraunen Schicht aus. Chemisches Henna hat schon beim Auftragen eine eher rötliche Farbe, die an dunkles Blut erinnert.

 

Farbentwicklung

Natürliches Henna braucht Zeit, um seine Färbewirkung zu entwickeln. An Stellen, wo die frische Hennapaste abgebröckelt ist, sollte eine nur helle, orangene Färbung zum Vorschein treten. Keinesfalls sollte die Paste innerhalb von Minuten eine intensiv rote Färbung hervorrufen. Solchen Pasten sind chemische Zusatzstoffe beigemengt.

 

Geruch

Natürliche Hennapaste riecht sehr angenehm, da sie nur aus Hennapulver, ätherischen Ölen und anderen natürlichen Zutaten wie Zitronensaft oder Tee bestehen sollte. Und nach genau diesen Inhaltsstoffen sollte die Paste auch riechen! Ist der Geruch eher unangenehm und erinnert an Haarfärbemittel oder sogar Benzin, sollte dringend von der Verwendung Abstand genommen werden!

 

 

Für den Laien mag es dennoch schwer erkennbar sein, ob es sich bei der verwendeten Paste nun um Jagua Gel, Chemisch verändertes Henna oder eine Mischung dergleichen handelt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, fragt also nach. Seriöse Henna- oder Jaguakünstler sollten einiges Hintergrundwissen zu ihren verwendeten Materialien haben und deine Fragen kompetent beantworten können.

 

Um mir und meinen Kunden diese Sorgen zu ersparen, verwende ich zur Zeit grundsätzlich nur naturbelassenes Henna. Wer einen Farbtupfer in seinem Hennawerk haben möchte, dem empfehle ich mit farbige Highlights mit Glittercones auf das fertige Henna zu setzen. Diese setzen sich zusammen aus einer Mischung aus Hautkleber und Glitter und sind leicht abwaschbar. Auf ausdrücklichen Wunsch können jedoch auch Bemalungen mit Jagua, Hengua oder Bodypainting-Farbe angefragt werden. Fast Dye Henna und andere chemische Hennasorten werden von mir ausdrücklich nicht verwendet, auch nicht auf Nachfrage.


Allergische Reaktionen

Auch bei der Verwendung absolut natürlicher Hennapasten können allergische Reaktionen der Haut nicht vollständig ausgeschlossen werden. Das Pulver der Hennapflanze selbst zählt nicht als ein bekanntes Allergen. Wer jedoch empfindlich auf ätherische Öle, Tee oder Zitrusfrüchte reagiert, sollte vor dem Hennatermin Kontakt mit mir aufnehmen. Da ich meine Pasten selbst herstelle, habe ich auch Einfluss auf deren Zusammensetzung.

 

Am häufigsten kommen bei meinen Pasten folgende Inhaltsstoffe zur Anwendung:

Zitronen- oder Limettensaft, Teebaumöl, Cajeputöl, Orangenblütenöl, Zitronengrasöl, Rosenwasser.

 

Bei Unverträglichkeiten können auch folgende Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen:

Schwarzer Tee oder abgekochtes Wasser, Lavendelöl, Rosenöl.

 

Für Henna in der Schwangerschaft kommt grundsätzlich kein schwarzer Tee zum Einsatz und als ätherische Öle werden nur Lavendelöl oder Teebaumöl verwendet, da diese äußerlich angewendet auch in der Schwangerschaft als unbedenklich gelten.

 

Sollte doch einmal eine unvorhergesehene Unverträglichkeit auftreten, wird diese vermutlich schnell bemerkt werden, so dass sofort etwas unternommen werden kann.

 

Bisher hatte ich nur eine Kundin, die eine allergische Reaktion auf ein ätherisches Öl hatte und bereits ca. 3 Minuten nach dem Auftragen ein zunehmendes Brennen auf der Haut verspürte. Die Paste wurde daraufhin sofort mit Wasser und Seife entfernt und die leicht gerötete Haut normalisierte sich innerhalb einer halben Stunde wieder vollständig. Es besteht also kein Grund zur Sorge! Bei weiteren Fragen oder Bedenken kannst Du mich auch vorab jederzeit kontaktieren.